1. Die Empfindungssensorik als Basisfunktion (SLI und SEI)
Das Individuum hat eine starke Fähigkeit, interne physische Zustände in sich selbst und anderen zu erkennen, zu verstehen, wie diese Zustände erreicht werden, und diese physischen Zustände neu zu erschaffen und zu vermeiden.
Individuen, die Si als Basisfunktion besitzen, fühlen sich zu Situationen hingezogen, die ihre innere körperliche Erfahrung befriedigen. Immer wenn Menschen mit Si als Basisfunktion an etwas teilnehmen, das das Erkennen, Nachbilden oder Analysieren von physischen Zuständen beinhaltet, fühlen sie sehr viel Macht und Enthusiasmus.
Die Vermeidung von Unbequemlichkeit ist eine der Hauptmotivationen dieser Soziotypen. Gefühle von innerer Unbequemlichkeit können durch eine angespannte psychologische Atmosphäre, zu harte Arbeit, die die Ressourcen des Körpers schwächt, durch andere Menschen oder durch zahlreiche „Dinge, die man tun muss“ und von unzufriedenen oder übermäßigen körperlichen Bedürfnissen entstehen. Diese Soziotypen neigen dazu, auftretende Unannehmlichkeiten schnell zu erkennen und sich darüber zu äußern. Sie ergreifen entweder clevere Maßnahmen, um sie zu zerstreuen, oder sie versuchen einfach aus dem herauszukommen, was sie belästigt. Sie sind sehr empfänglich für andere Menschen, die Gefühle von Unbehagen mit ihnen teilen und die dabei helfen können, die Spannungen zu lindern und gute Lösungen anzubieten.
Soziotypen mit Si als Basisfunktion passen sich ständig ihrer Umgebung an (zu der auch die Menschen um sie herum gehören) und haben selten feste Vorstellungen darüber, was in einer bestimmten Situation „angemessen“ sein sollte. So sind sie gewillt, ad hoc auf die Bedürfnisse anderer einzugehen. Es genügt, dass sich etwas „richtig anfühlt“, damit sie es tun. Dieses Verhalten mag für externe Beobachter zufällig erscheinen, da es mit einer schwachen Zeitintuition begleitet wird.
2. Die Emotionsethik als Kreativitätsfunktion (SEI und IEI)
Das Individuum hat ein Feingefühl für die emotionale Atmosphäre seiner Umgebung. Diese kann von einer anderen Person, einer Gruppe, oder sogar von leblosen Objekten wie der Landschaft, sowie dem Zustand seiner physischen Umgebung, oder seiner eigenen emotionalen Verbundenheit mit einem Ort oder den Menschen um ihn herum kommen. Eine positive emotionale Atmosphäre ist essentiell für sein Wohlbefinden und seinen inneren Frieden. Das Individuum wird diese entweder selbst fördern, in dem er einen direkten Einfluss auf seine Umgebung nimmt, oder er wird sich von der Umgebung oder den Menschen trennen, die aus seiner Sicht eine negative emotionale Atmosphäre erzeugen.
3. Die Zeitintuition als Rollenfunktion (SEI and SLI)
Das Individuum ist in der Lage, seine Aufmerksamkeit auf längerfristige Implikationen und persönliche Vorstellungen zu richten, aber nur für kurze Zeiträume. Er bevorzugt es, sich auf seine unmittelbare Umgebung und Empfindungen, oder auf seine Arbeit zu konzentrieren. Wenn diese Funktion schwach entwickelt ist, plant das Individuum häufig seine Zukunft, ohne die Gründe dafür beurteilen zu können.
4. Die Handlungslogik als Verletzbarkeitsfunktion (IEI und SEI)
Das Individuum hat eine Abneigung und Skepsis für Überzeugungen, Argumente und Handlungen, die sich auf externen Informationsquellen stützen. Zum Beispiel wird SEI eher dem Sachverstand einer Person mit scheinbarer Praxiserfahrung vertrauen (selbst, wenn diese begrenzt ist), als auf jemanden zu hören, der zeigt, dass er viele Bücher über dasselbe Thema gelesen hat. „Vertraue nicht allem, was du liest“, ist ein typischer Kommentar durch diese Funktion, besonders wenn es sich auf Informationsquellen bezieht, die ansonsten als neutral und zuverlässig angesehen werden, wie zum Beispiel Enzyklopädien und Handbücher. Eine andere Manifestation dieser Funktion ist eine Abneigung für den Umgang mit Problemen, die mit Effizienz, Produktivität und mit der sachlichen Genauigkeit von getätigten Aussagen zu tun haben; Aussagen werden aufgrund von Eingaben anderer Funktionen gemacht, nicht von doppelten Überprüfungen gegen externe Fakten, die für das vorliegende Problem als weniger relevant angesehen werden. Dem Individuum mangelt es an Vertrauen in seine Fähigkeit, relevante Informationen aus externen Quellen zu finden.
5. Die Möglichkeitsintuition als Suggestiv-Funktion (SEI und SLI)
Das Individuum hat großen Respekt und eine Bewunderung für Menschen, die immer etwas Neues verfolgen und nicht an materielle Dinge gebunden sind. Er baut leicht Gefühle zu Personen auf, die an sein Potenzial glauben und ihn für seine einzigartigen Fähigkeiten loben.
Er betont selten seine Talente oder seine Erfahrungen in der Öffentlichkeit, sondern bevorzugt es, wie ein „durchschnittlicher Kerl“ zu erscheinen, damit andere Menschen leichter einen Bezug zu ihm aufbauen können. In seinen engen persönlichen Beziehungen ist er allerdings offener gegenüber seinen einzigartigen Fähigkeiten. Er ist empfindlich gegenüber seinen Talenten, denn so oft schafft Einzigartigkeit eine Distanz zwischen Menschen und er sucht innerlich nach Nähe. Das Individuum träumt davon, dass seine Einzigartigkeit bemerkt und in einer kleinen Gruppe gefördert wird. Allerdings hält diese Person „vorsorglich“ seine Talente in einer neuen oder großen Gruppensituation zurück.
Da es diesem Individuum schwer fällt, seine eigenen Talente zu bemerken, hat er oft die Tendenz, sich keine langfristigen Karriereziele zu setzen.
6. Die Strukturlogik als Aktivierungsfunktion (SEI und IEI)
Das Individuum strebt nach Klarheit in seinem Glaubens- und Verständnissystem. Er mag unterhaltsame und neue Konzepte. Außerdem mag er es, sich an philosophischen Diskussionen zu beteiligen, in denen neue Konzepte und Denksysteme eingeführt werden. Das Individuum ist sich oft unsicher über die logische Klarheit seiner Handlungen, daher sucht er nach Hilfe von außen, um eine angemessene Kompetenz in diesem Bereich zu erreichen. Struktur ist für das Individuum ein Mittel zum Zweck, eine Art Leitfaden, um das Wachstum seiner Hauptziele zu erleichtern.
7. Die Willenssensorik als Kontrollfunktion (SEI und SLI)
Das Individuum bevorzugt es, andere Menschen zu leiten, in denen er ihnen individuelle Belohnungen gibt und die Bedürfnisse von bestimmten, für ihn wichtigen Personen erfüllt. Er bevorzugt keinen direkten Führungsstil oder das Erteilen von Weisungen. Das Individuum vermeidet Konfrontationen und Konflikte, allerdings reagiert er für eine kurze Zeit hart und unnachgiebig, wenn sie unvermeidlich sind.
Ihn interessiert es nicht so sehr, Herausforderungen zu überwinden und die Konkurrenz zu schlagen. Er bevorzugt es, auf seine inneren Zustände zu hören und sich um sein physisches, emotionales und psychologisches Wohlbefinden zu kümmern, anstatt darauf zu hören, was die Außenwelt von ihm erwartet oder verlangt.
Er ist fähig, Machtkämpfe um sich herum wahrzunehmen und er ist in der Lage, ihnen zu widerstehen oder sich sogar aktiv an ihnen zu beteiligen, wenn er sie als unvermeidlich ansieht. Sein Komfort und sein Wohlbefinden stehen allerdings immer an erster Stelle. Wenn er sich an gewaltsamen physischen Aktivitäten beteiligt, in denen eventuell auch gekämpft wird (wie in manchen Sportarten), macht er dies nur, um Empfindungen zu stimulieren, die diese Aktivitäten hervorrufen. Die Kämpfe selbst motivieren ihn nicht.
8. Die Beziehungsethik als Standardfunktion (SEI und IEI)
Das Individuum ist sehr geschickt darin, die Interaktionen in den persönlichen Beziehungen zwischen zwei Individuen zu verstehen, auch in Abwesenheit von offensichtlichen äußeren emotionalen Ausdrücken. Er neigt allerdings dazu, dies als unwichtiger und uninteressanter als die breiteren emotionalen Interaktionen im Kontext einer größeren Gruppe anzusehen. Außerdem werden diese persönlichen Bindungen nicht als statisch, sondern als situativ und dynamisch wahrgenommen.