Kurze Beschreibung der Funktionen

1. Die Handlungslogik als Basisfunktion (LIE und LSE)

Die Handlungslogik als Basisfunktion manifestiert sich als eine Notwendigkeit, Sachinformationen aus externen Quellen (Bücher, Informationen aus zweiter Hand etc.) für persönliche Interessen oder berufliche Aktivitäten anzusammeln. Dies gibt dem Individuum die Zuversicht, in diesen Dingen gut informiert zu sein, was ihm ermöglicht, mit Selbstvertrauen Argumentationen in diesen Bereichen beginnen. Dadurch kann das Individuum von anderen aber auch als arrogant wahrgenommen werden. Eine weitere Manifestation dieser Funktion als Basisfunktion ist eine Auswertung der externen Realität – Arbeitsaktivitäten, Weltereignisse, Finanzen, Verfahren, persönliche Beziehungen, Konversationen – vom Standpunkt der sachlichen Genauigkeit und Effizienz.

Dies gibt dem Individuum die Neigung, proaktiv die Effizienz und Vernünftigkeit der Außenwelt zu erhöhen. Das Selbstwertgefühl des Individuums hängt davon ab, wie sehr er in nützlichen, produktiven oder gewinnbringenden Aktivitäten involviert ist. Zudem ist es dem Individuum wichtig, seine Wissensbasis zu erhöhen. Das Individuum vermeidet es, Informationen zu verbreiten, bei denen er sich nicht sicher ist, ob sie sachlich genau sind.

2. Die Empfindungssensorik als Kreativitätsfunktion (ESE und LSE)

Das Individuum ist geschickt darin, entspannende Aktivitäten und Freizeitaktivitäten zu organisieren und dafür zu sorgen, dass die Menschen ruhig sind und sich amüsieren. Er zeigt aber dieses Verhalten und Können nur, wenn er ein bestimmtes Bedürfnis dafür sieht, anstatt es automatisch und die ganze Zeit zu tun. Das Individuum legt keinen großen Wert darauf, die ganze Zeit ruhig und ausgeglichen zu sein, im Gegensatz zu Soziotypen mit Si in der führenden Funktion.

Das Individuum ist auf die Geschmäcker und persönlichen Vorlieben der Menschen eingestellt und macht gerne Dinge für Freunde und Familienmitglieder, die ihnen Freude und Spaß bringen. Zum Beispiel erschafft er eine komfortable, saubere und geräumige Umgebung in seinem Zuhause, nimmt Menschen mit zu Unternehmungen, die ihnen Spaß bringen, oder er findet Möglichkeiten und Menschen, mit denen er seinen Hobbies nachgehen kann.

3. Die Emotionsethik als Rollenfunktion (LIE und LSE)

Das Indiviuum bemüht sich, sich besonders in Gruppensituationen einer vorherrschenden emotionalen Atmosphäre anzupassen. Er versucht, wenn er sich in Gegenwart von Menschen befindet, die er kennt und schätzt, eine positive emotionale Umgebung durch positive oder witzige Bemerkungen zu fördern. Diese Bemühungen sind allerdings zurückhaltend und von kurzer Dauer. Es fällt dem Individuum schwer, Emotionen zu zeigen, die komplexer und intensiver sind als Begeisterung. Er ist im Grunde nicht in der Lage, sich an einer Gruppenatmosphäre zu beteiligen, in der intensive emotionale Ausdrücke wie lautes Lachen und gegenseitige Witze vorherrschen. Das Individuum gibt sich Mühe dabei, nicht die vorherrschende emotionale Atmosphäre zu stören. Allerdings gelingt ihm das nicht, wenn dies mit seinem inneren Gefühlszustand und seinen privaten Gefühlen gegenüber den anderen anwesenden Personen kollidieren würde. Ein typisches Beispiel ist eine Person, die in einer Gruppe, in der gegenseite Nettigkeiten und ungezwungene Konversationen ausgetauscht werden, gelegentlich fehlerhafte Aussagen anderer korrigiert und dies in einer Weise macht, die von anderen als ärgerlich und nervig wahrgenommen wird.

4. Die Zeitintuition als Verletzbarkeitsfunktion (ESE und LSE)

Das Individuum bevorzugt es, sich auf unmittelbare Aufgaben zu konzentrieren und die Dinge so zu nehmen, wie sie kommen, anstatt zu versuchen, das Ergebnis gegenwärtiger Trends zu bewerten. Diese Individuum hat die Neigung, Geschichten in sequentieller Weise zu erzählen oder zu schildern, ohne zu Umschreiben, wie ein Ereignis zum anderen geführt hat.

Dieses Individuum nimmt die Zeit in einer undifferenzierten Weise wahr: die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft werden als etwas wahrgenommen, was sich in oder in der Nähe der Gegenwart befindet. Wenn das Individuum über die Zukunft redet, besonders über seine langfristigen Ziele, behandelt er sie so, als ob sie schon heute zugänglich wären. Das Individuum ist sich oft nicht über die Entwicklungen bewusst, die vorher noch passieren müssen.

Das Individuum hat im Allgemeinen ein schlechtes Gespür dafür, wie lange bestimmte Dinge dauern werden und wie viel Zeit man ihnen widmen sollte. Es fällt ihm daher schwer, sich ohne umfangreiche Planung an einen Zeitplan zu halten.

5. Die Beziehungsethik als Suggestiv-Funktion (LIE und LSE)

Das Individuum sehnt sich nach engen persönlichen Beziehungen, in denen persönliche und private Erfahrungen leicht in einer Atmosphäre des gegenseitigen Vertrauens geteilt werden können. Diese Atmosphäre sollte durch geteilte Ansichten und gemeinsame ethische Überzeugungen getragen werden und daher den Austausch von äußeren Emotionsausdrücken unnötig machen. Das Individuum neigt dazu, den ersten Schritt zu machen, allerdings hat er nicht genug Selbstvertrauen in seine Fähigkeit, die Existenz oder den Status einer solchen Beziehung korrekt zu beurteilen.  Er fühlt sich daher zu Personen hingezogen, die klare und eindeutige Beziehungen mit anderen Menschen schätzen und sich an einen klaren Satz von ethischen Prinzipien halten. Dies gibt diesen Personen Glaubwürdigkeit in den Augen des Individuums und er wird solchen Menschen sein Vertrauen schenken.

Das Individuum hat die Tendenz, nicht zu berücksichtigen, ob eine Person ein Freund oder ein Feind ist und einen guten Willen oder Feindseligkeit zeigt. Stattdessen handelt das Individuum von Anfang an so, als ob die Person ein Freund oder ein Feind ist, je nachdem, was das Individuum von der Vergangenheit dieser Person weiß. Dies macht es möglich, einen Freund für einen Feind zu halten und umgekehrt. Erst allmählich erkennt das Individuum, welche Gefühle andere für ihn haben. Allerdings werden immer noch Zweifel bestehen bleiben, außer andere Menschen drücken ihre Gefühle verbal und eindeutig aus oder sie verhalten sich für eine längere Zeit in einer eindeutigen Weise. Man kann das Individuum sehr schnell über den Status einer persönlichen Beziehung verunsichern. Er braucht eine ständige Bestätigung, dass sich die Gefühle einer anderen Person nicht verändert haben. Dem Individuum ist es unangenehm, seine persönlichen Gefühle für andere Menschen auszudrücken („ich finde dich interessant“ oder „ich mag dich wirklich sehr“). Allerdings gefallen ihm solche Aussagen anderer Menschen sehr. Er behandelt sie wie eine unerwartete Freude. Das Individuum fokussiert sich stattdessen darauf, ob das Verhalten einer anderen Person sinnvoll ist oder nicht.

6. Die Möglichkeitsintuition als Aktivierungsfunktion (ESE und LSE)

Das Individuum hat eine tiefe Bewunderung für Menschen, die voller Ideen und Fantasie stecken und ihm eine Verbindung zu den Dingen geben, die „draußen in der Welt geschehen“, selbst wenn diese Informationen im gegenwärtigen Moment nicht in die Praxis umgesetzt werden können. Er ist noch dankbarer für Menschen, die ihm aufschlussreiche Ideen und unkonventionelle Analysen liefern. Diese helfen ihm dabei, seine Arbeit oder seine gegenwärtige Situation zu verbessern.

7. Die Strukturlogik als Kontrollfunktion (LIE und LSE)

Das Individuum versteht leicht Diskussionen, die sich auf die interne Logik von Ideen und Systemen konzentrieren. Allerdings sind solche Diskussion eher uninteressant für ihn. Das Individuum nimmt solche logischen Systeme als größtenteils wertlos für seine Ziele wahr, daher sind sie ihm gleichgültig und er findet sie unproduktiv.

8. Die Willenssensorik als Standardfunktion (ESE und LSE)

Das Individuum ist in der Lage, für eine kurze Zeit überzeugend zu kommandieren oder hart, befehlend, herausfordernd und konfrontierend zu sein, ohne sich selbst dabei zu ernst zu nehmen, wie eine Art Show oder Spiel.