Gamma-Quadra

Gamma, das dritte Quadra, beinhaltet SEE, ILI, LIE und ESI

Gamma ist ein Quadra von entschlossenen Menschen. In diesem Quadra spielen Freiheit, Beziehungen und Pragmatismus eine große Rolle. Es wird besonderen Wert darauf gelegt, zum richtigen Zeitpunkt die richtige Handlung zu tätigen. Schönheit, Status und das eigene Aussehen spielen wie im Beta-Quadra ebenfalls eine große Rolle. Während man allerdings im Beta-Quadra eine kollektive Struktur hat, findet man hier Individualismus, Dezentralisierung und Unternehmertum. Das Altersgefühl entspricht dem eines Erwachsenen, der selbständig arbeiten geht und für sich selbst sorgt. Aufgrund der Fokussierung auf die Willenssensorik gibt es wie im Beta-Quadra einen Wettkampf um Ressourcen und Einfluss. Es wird nach ständigen Gewinnen und vielversprechenden Investitionen gesucht. Dies führt zu technischen Innovationen in verschiedenen Bereichen, aber auch zu einer starken Verschwendung von Ressourcen und daher zur Beschleunigung der Erderwärmung. Gammas Wertesystem wird derzeit in der westlichen Welt angewandt. Man kann es vor allem in den Vereinigten Staaten von Amerika, Südkorea und Dubai beobachten.

Beschreibung von Viktor Gulenko

Gamma ist ein Ökosystem von vier Soziotypen, die durch liberale und pragmatische Werte verbunden sind und eine kreative Rolle im Sozion spielen. Sie zeichnen sich durch Individualismus aus und schätzen individuelle Freiheit sehr. Gammas neigen zur Innovation und Handelsexpansion. Auf der anderen Seite führt dies zu einer raschen Spaltung zwischen Arm und Reich und zu einer ungleichmäßigen Entwicklung von verschiedenen Gebieten.
Diese Werte sind in der dritten Phase des Lebenszyklus eines jeden Kommunikationssystems vorhanden – Die Zeit der Reife und des maximalen Wohlstandsgewinnungspotenzials. Individualistisch, aber dynamisch und sachlich; Dieses Quadra hat die Mission, das soziale System pragmatisch zu kritisieren und neu zu organisieren.

Gamma ist in erster Linie von Individualismus geprägt. Individualismus ist als Orientierung an sich selbst und nicht an anderen zu verstehen. Egoismus als Merkmal der menschlichen Natur ist nicht länger verborgen, sondern wird als Norm angesehen. Das Streben nach Profit durchdringt alle Aspekte des menschlichen Lebens bis hin zu familiären Beziehungen.
Daher die besondere Rolle des Geldes, der Hauptware, die gegen jede andere Ware ausgetauscht werden kann. Es wird zum Symbol des menschlichen Erfolgs. Geld ist eine zerstörerische Kraft für das zweite Quadra (Korruption untergräbt das Fundament eines Beta-Quadra-Imperiums), daher ist es als Wachstumsquelle für Gamma von Vorteil.
Im Gamma-Quadra bevorzugen sogar Freunde und nahe Verwandte die individuelle Autonomie. Kalkulierte Liebe, Eheverträge, frühzeitige Trennung der Kinder vom Elternhaus und mangelnde Bereitschaft, sozialen Stereotypen im privaten Verhalten zu folgen, dienen der Stärkung der alltäglichen Unabhängigkeit. Menschen mit solchen Werten wie der kollektivistischen „Gesellschaft der Gerechtigkeit“ des Beta-Quadras können nicht angelockt werden.
Der große Wert des Gamma-Quadras ist Pragmatismus. Wie Sie wissen, basiert er auf der traditionellen Ideologie der angelsächsischen Länder. In der Philosophie des Pragmatismus ist wirklich nur alles anerkannt, was Vorteile bringt. Absolute Wahrheit oder gar der Wunsch danach wird abgelehnt.
Eine weitere ideologische Unterstützung des Gamma-Quadras ist der Liberalismus. Funktional ist er in erster Linie als Wahlfreiheit zu verstehen. Es ist klar, dass eine solche Position auf lange Sicht ohne Toleranz für Dissens unmöglich ist. Jedes Dogma bricht zusammen und die Beta-Regeln werden aufgelöst. Im Laufe der Zeit manifestiert sich der Liberalismus zunehmend als der Wunsch, alles auf den Kopf zu stellen, das Unverbundene zu verbinden.
Der Liberalismus hat schwerwiegende Folgen für die intim-persönliche Sphäre. Freie Beziehungen in der Familie sind nicht mehr interessant. Sexuelle Minderheiten kommen aus dem Untergrund. Die Frauenemanzipation ist in vollem Gange. Das Vermischen von Rollen im Geschlechtsalter führt zu einem endgültigen Schlag gegen die patriachale Beta-Moral. Der Verlust von Orientierungspunkten bedroht letztendlich die geistige Gesundheit der Gesellschaft.
Das Leben wird zu einem endlosen Urlaub. Überall gibt es Musik, Werbeschilder und Schaufenster leuchten hell. Die Köpfe der Menschen sind von einer hedonistisch-konsumistischen Moral geprägt. Wenn eine Person mit verschiedenen Speisen oder Getränken gesättigt ist, beginnt sie, diese zu mischen. Eine solche Mischung, Eklektizismus, ist ein charakteristisches Merkmal des reifen Gamma-Quadras.
Im geistigen Leben finden kritische und anti-dogmatische Prozesse statt, die man heute postmodern nennt. Der Postmodernismus ist eine breite philosophische Lehre eines eklektischen Typs, die auf der Verwechslung von Genres und der Verwischung von Grenzen beruht. Postmoderne Ästhetik in Theater, Kino, Malerei, Literatur spiegelt das ideologische System des Gamma-Quadras wider, das meist sogenannte moderne westliche Werte zeigt.

Wikisocion-Beschreibung

Dominante Elemente

Die dominanten IM-Elemente im Gamma-Quadra sind:

Te – Handlungslogik
Fi – Beziehungsethik
Ni – Zeitintuition
Se – Willenssensorik

Alle Typen im Gamma-Quadra haben diese Elemente in ihrem Ich oder Über-Es-Block.

Te geblockt mit Ni:

– Gammas betrachten Effizienz und Rentabilität auf langfristige Weise. Die nahe Zukunft hat eine geringere Priorität. Sie tendieren dazu, sich Gedanken über den weitreichenden Nutzen ihrer Entscheidungen zu machen.
– Gammas mögen es, sich über die Entwicklung von aktuellen Trends zu unterhalten. Man schaut, wo man profitable Unternehmungen machen kann.
– Gammas schätzen Ideen und Konzepte, die streng mit faktischen Informationen verbunden sind.

Fi geblockt mit Se:

– Gammas sind häufig sehr kompromisslos, wenn es um ethische Prinzipien geht. Sie können Bestrafungen, sogar Rache, für Menschen fordern, die diese Prinzipien verletzen.
– Gammas legen einen großen Wert auf persönliche Loyalität, wenn sie das Gefühl haben, dass eine enge Beziehung aufgebaut wurde.
– Gammas bevorzugen es, auf realitätsnahe Weise über persönliche Beziehungen zu diskutieren. Sie sind eher skeptisch, dass sich Menschen im Laufe der Zeit ändern.

Ruhende Elemente

Die ruhenden IM-Elemente im Gamma-Quadra sind Fe, Ti, Ne, Si. Diese Elemente reflektieren Aspekte der Realität, die Gammas lieber für sich behalten und nicht offen diskutieren.

Fe geblockt mit Si:

– Gammas formen eher keine Gruppen, die auf Spaß und emotionale Interaktionen basieren. Sie nehmen nur Gruppen ernst, die eine gemeinsames produktives Ziel verfolgen oder über ernsthafte Themen diskutieren.
– Gammas lehnen die Idee ab, dass man Konfrontationen vermeiden sollte, um die Stimmung der anderen Menschen nicht zu verderben. Sie bevorzugen Direktheit, wenn es darum geht, Meinungsverschiedenheiten aus dem Weg zu räumen oder über sie zu diskutieren.
– Gammas haben Schwierigkeiten, eine emotionale Atmosphäre nachzuempfinden, die mit besonderen Terminen (wie Feiertage) verbunden sind.

Ti geblockt mit Ne:

– Gammas sehen keinen Sinn darin, ausgiebig Ideen zu analysieren, die wenig praktischen Nutzen oder keine Verbindung mit der Realität haben.
– Gammas neigen eher dazu, über die mögliche Entwicklung von gegenwärtigen Situationen zu spekulieren. Sie diskutieren auch gerne darüber, wie diese Situationen entstanden sind. Gammas analysieren eher keine alternative Szenarien oder Möglichkeiten.

Gruppenverhalten

Gruppen, die hauptsächlich aus Gamma-Mitgliedern bestehen, sind häufig klein (mit vielleicht maximal sechs Personen). Gelächter und offene emotionale Äußerungen werden unterdrückt. Es wird stattdessen viel gelächelt. Man amüsiert sich mit ironischen und geistreichen Bemerkungen. Ernste Themen oder unglückliche persönliche Erfahrungen werden mit einer ernsthaften Haltung diskutiert. Selbst die kleineren Gruppen tendieren dazu, sich noch einmal aufzuteilen. Eine „Gruppe“ aus drei Personen ist vielleicht die ideale Größe für Gammas.

Die Gruppen fokussieren sich darauf, Informationen und Ideen auszutauschen, die von persönlichem Interesse sind. Man plant Aktivitäten, die man zusammen machen könnte oder diskutiert über persönliche Erfahrungen. Letzteres wird nicht gemacht, um Menschen zum Lachen zu bringen oder über die eigene Position zu prahlen, sondern um Einsichten über die Lektionen zu bekommen, die man von solchen Erfahrungen ziehen kann.

Gammas mögen es in der Regel nicht, in größere Gruppe hineingezogen zu werden, in denen man laute Witze austauscht oder schnell von einem Thema zum nächsten wechselt, wie beispielsweise an einem großen Esstisch in einer informellen Umgebung. Dies trifft besonders zu, wenn die Gruppe etwas künstlich ist, sie beispielsweise aus Arbeitskollegen oder Geschäftspartnern besteht. In solchen Fällen tendieren Gammas dazu, sich auf Personen zu konzentrieren, die direkt neben ihnen sitzen, um mit ihnen individuelle Konversationen zu führen. Ansonsten werden sie für die meiste Zeit schweigen und sich nicht wirklich an der Gruppenatmosphäre beteiligen. Dadurch können sie den allgemeinen Eindruck der Introvertiertheit erwecken.

Nachdem sich eine Gruppe geformt hat, sind Gammas eher skeptisch gegenüber Neulingen. Konversation drehen sich um Trends, die materielle und persönliche Fragen betreffen, wie beispielsweise Karriereaussichten und Entwicklungen. Es wird auch über den Erfolg oder Fehlschlag von finanziellen Investitionen und Unternehmungen geredet, sowie die zukünftigen Aussichten von romantischen Beziehungen und die Gründe, warum vergangene Beziehungen nicht funktioniert haben. Andere Themen sind die Arbeitspolitik und wie sie die allgemeine Effizienz gefährdet, sowie der Unsinn der Bürokratie und wie man besser als die Konkurrenz abschneidet.

Romantischer Stil

Gammas haben in der Regel wenig Zeit für „Romanzen“ im Bezug auf die Bedeutung des „Umwerbens“. Beziehungen entwickeln sich durch das Treffen von zwei Personen, die an einer Beziehung interessiert sind und gegenseitiges Interesse füreinander haben. Die Elemente der „Brautwerbung“ werden als Rituale mit wenig Bedeutung gesehen. Man fokussiert sich eher auf seine inneren Gefühle. Beziehungen und Freundschaften entwickeln sich in der Regel durch den Austausch von Informationen, Ideen, persönlichen Erfahrungen mit besonderer Bedeutung, sowie durch gegenseitige Hilfe und gemeinsame Aktivitäten.

Gammas romantische Interaktionen tendieren dazu, sich auf die längerfristigen Aussichten der Beziehungen und ihre Definition zu fokussieren. Wenn man zum Beispiel eine temporäre Beziehung eingeht, sollte dies schon von Anfang an klar oder zumindest im Hinterkopf sein. Gammas sind eher ungeduldig, wenn es ums Flirten geht und sie machen es auch eher nicht zum Spaß. Annäherungen werden mit einer bestimmten Absicht gemacht. Nachdem eine romantische Beziehung aufgebaut wurde, fokussieren sich die Interaktionen auf ein physisches und etwas hartes Zusammenspiel und Anspielungen. Es finden verspielte Machtspiele statt, die sich auf die Intensität von Interaktionen und Gefühlen fokussieren.

Wie die anderen Quadras wahrgenommen werden:

Alpha

Gammas nehmen Alphas beim ersten Eindruck als kreative, wohlmeinende, freundliche und angenehme Personen wahr. Später sehen Gammas in Alphas einen Mangel an Ambitionen und eine übermäßige Besorgnis für Vergnügen und Komfort. Zudem scheinen sie zu fordernd und empfindlich gegenüber äußerlichen emotionalen Ausdrücken zu sein, ohne sich die Mühe zu machen, die tieferen Gefühle dahinter zu verstehen.

Beta

Gammas sehen Betas als ambitionierte Personen, die zielstrebig sind und die Dinge zum Laufen bringen können. Gammas beachten Betas starke Ansichten (z.B. in Bezug auf Politik und Arbeit), die aber aus Gammas Sicht nicht von genug faktischen Informationen unterstützt werden. Daher nehmen sie Betas als zu ideologisch wahr. Gammas können Betas als hinterlistig ansehen, wenn es um das Erreichen ihrer Ziele geht. Zudem legen Betas für Gammas zu viel Wert auf ihren eigenen Status in einer beliebigen sozialen Gruppe.

Delta

Gammas tendieren dazu, Deltas als freundliche, wohlmeinende und kreative Personen wahrzunehmen. Allerdings scheinen sie zu gegenwartsorientiert zu sein und einen Mangel an Ambitionen auf langfristige Perspektiven zu zeigen. Zudem sind sie zu freundlich und versöhnlich gegenüber Menschen, die es aus Gammas Sicht vielleicht nicht verdient haben.