Delta-Quadra

Delta, das vierte Quadra, beinhaltet LSE, EII, IEE, und SLI

Delta ist ein Quadra von Menschen, die Komfort sehr schätzen und denen Persönlichkeitsentwicklung wichtig ist. In diesem Quadra hat man innerlich das Gefühl, deutlich älter zu sein, als man eigentlich ist. Im Delta-Quadra haben ältere Menschen,  die sich ihre Anerkennung durch langjährige und harte Arbeit verdient haben, den größten Einfluss auf die Gesellschaft. Während Beta tendenziell eher zum Kommunismus und Gamma zum Kapitalismus neigt, orientiert sich Delta an der Meritokratie. Im Betra-Quadra ist die Hierachie autoritär und zentralisiert, während sie im Delta-Quadra durch Traditionen und Gewohnheiten strukturiert ist. Die Gesellschaft ist stabil, aber entwickelt sich nicht mehr weiter. Das Verantwortungsbewusstsein ist bei Deltas stark ausgeprägt. Man setzt sich in diesem Quadra für schwächere Menschen ein und unterstützt sie. Die intuitiven Soziotypen dieses Quadras interessieren sich sehr für Ökologie, die in der Konsumgesellschaft des Gamma-Quadras eher weniger Beachtung findet. Im Allgemeinen streben die Mitglieder dieses Quadras nach einem entspannten und ruhigen Leben im Einklang mit der Natur. Aus diesem Grund ist in diesem Quadra allerdings auch eine gewisse Langeweile und Monotonie präsent. Meiner Einschätzung nach wird Deutschland im Moment von Delta-Werten beeinflusst.

Beschreibung von Viktor Gulenko

Delta ist ein Ökosystem von vier Soziotypen, die durch die Werte Menschlichkeit und Sorgfalt verbunden sind und eine normalisierende Rolle in der Gesellschaft spielen. Sie zeichnen sich durch technische Kompetenz, Dezentralisierung, Regulierung, Toleranz und einen stabilen Lebensstandard aus.
Delta-Werte entsprechen dem Zivilisationsstadium in der Entwicklung einer Gemeinschaft, in der es praktisch kein Wachstum gibt. Alle Energie wird für die Aufrechterhaltung der erreichten bequemen Position aufgewendet. Dies ist das fleißigste Quadra, das auf die moralischen und ethischen Aspekte des Lebens achtet. Es vervollständigt den quadralen Zyklus, indem es das reformierte System in einen optimalen Zustand und in Stabilität bringt.

Ihr Eckpfeiler ist realer – nicht deklarativer – Humanismus. Was hinter diesem Konzept steckt, zeigt ein Vergleich des Beta-Soziotyps Mentor mit dem Delta-Soziotyp Humanist. Der Mentor predigt die universellen moralischen Prinzipien mit dem Wort, doch tatsächlich werden sie oft verletzt. Mit dem Humanisten ist es unwahrscheinlich, dass er ein erfolgreicher öffentlicher Prediger sein wird, da ihm die Natur keine Beredsamkeit verliehen hat, aber in alltäglichen Angelegenheiten ist er dem kategorialen Imparativen näher als jeder andere Soziotyp: Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst.
Im Delta-Quadra gibt es keine wissenschaftliche Haltung, die das Zeitalter des Industrialismus beherrschte. Die Hoffnung auf die Wissenschaft als treibende Kraft des sozialen Fortschritts schwindet, und die Hoffnungen werden auf den moralischen Sinn des Menschen selbst gesetzt. Delta wird sich grundlegend von der Welt der Roboter, Klone, Mutanten und dergleichen wissenschaftlicher Produkte unterscheiden, mit denen die amerikanischen Filme des Gamma-Quadras über die Zukunft gefüllt sind. Der Strom der wissenschaftlichen Entdeckungen wird ausgehen.
Die Religion wird wieder in den Vordergrund treten. Wir sprechen jedoch nicht über konfessionelle Religiosität, die auf Dogmen und kirchlicher Organisation beruht und aus diesem Grund wenig mit den Delta-Werten gemein hat. Religion ist hier eher wie Neopaganismus, so etwas wie der Glaube an „kosmische Intelligenz“.
Delta-Typen vereinen sich durch moderaten Kollektivismus. Sie orientieren sich an der bewährten Tradition. Ihr Leben ist in mittelgroßen Gruppen organisiert, die als System kleiner Gruppen existieren. In dieser Gesellschaft können Sie ein Höchstmaß an geistiger Behaglichkeit erreichen. Die Dualität und eine gemütliche Familie allein reichen eindeutig nicht aus, um die Fülle des Lebens zu erfahren.
Die Zukunft wird den kleinen Kollektiven gehören, die ein gemeinsames Ziel verfolgen. Die Zusammenarbeit wird in diesem Fall die Rivalität überwinden.
Im zwanzigsten Jahrhundert hat der Psychologe und Philosoph Erich Fromm viel über den Übergang vom Gamma- ins Delta-Quadra geschrieben. Er träumte von einem solchen Gesellschaftssystem, das er „humanistischen Idealismus“ nannte. Diesen schmerzhaften Prozess stellte er sich als eine Veränderung der Haltung gegenüber dem ‚Besitz‘ (Beta / Gamma) vor, indem man sich auf das ‚Sein‘ (Alpha / Delta) einlässt. Dies ist die Gesellschaft, die von der Ideologie des vierten Quadras reguliert wird. Es wird eine gewaltfreie kooperative ökologische Gesellschaft des Delta-Quadra geben.

Wikisocion-Beschreibung

Dominante Elemente

Die dominanten IM-Elemente im Delta-Quadra sind:

Te – Handlungslogik
Fi – Beziehungsethik
Ne – Möglichkeitsintuition
Si – Empfindungssensorik

Alle Typen im Delta-Quadra haben diese Elemente in ihrem Ich oder Über-Es-Block.

Te geblockt mit Si:

– Deltas reden über die Rationalität ihrer Handlungen. Dabei heben sie die Produktivität oder Unproduktivität von verschiedenen Handlungsarten hervor – selbst, wenn es um emotionale Bereiche wie persönliche Beziehungen geht.
– Deltas schätzen friedliche und erholsame Aktivitäten, in denen sie etwas Nützliches tun und gleichzeitig ihre innere Welt ausgleichen.
– Deltas vertreten die Lebensphilosophie, dass sie sich auf ihren eigenen Fleiß verlassen müssen, um ihre Ziele zu erreichen. Sie verlassen sich eher nicht auf Glück, Spekulationen, Gruppenleistungen und eine starke Führung.

Ne geblockt mit Fi:

– Deltas lieben es, persönliche Erfahrungen und ihre eigenen Gefühle und Meinungen im Bezug auf diese auszutauschen. Dies wird auf verständnisvolle und undramatische Weise gemacht.
– Deltas mögen es, über Neuanfänge, Möglichkeiten zur persönlichen Weiterentwicklung und ihre eigenen Pläne und Perspektiven für die Zukunft zu sprechen.

Ruhende Elemente

Die ruhenden IM-Elemente im Delta-Quadra sind Fe, Ti, Se, Ni. Diese Elemente reflektieren Aspekte der Realität, die Deltas lieber für sich behalten und nicht offen diskutieren.

Fe geblockt mit Ni:

– Deltas zeigen selten tiefe Leidenschaften und Visionen. Sie reden lieber auf neutrale Weise über ihre Ziele.
– Deltas lehnen Nervenkitzel und emotionale Affekte ab. Sie bevorzugen ironischen Humor und Understatement.
– Deltas tendieren nicht dazu, Gruppen zu Unterhaltungszwecken und emotionalen Interaktionen zu formen. Sie nehmen in der Regel nur Gruppen ernst, die eine gemeinsame produktive oder erholsame Aktivität verfolgen.
– Deltas mögen es nicht, ihren inneren Zustand auf „poetische“ Weise auszudrücken. Sie beschreiben ihre Gefühle und Körperempfindungen auf einfache Weise.

Se geblockt mit Ti:

Deltas geht es nicht gut unter hohem Druck, wenn sie zu Handlungen gezwungen werden und sie bedrohlichen Gegnern oder strikter Disziplin ausgesetzt sind. Es erschöpft sie schnell und sie neigen dann dazu, sich eine friedlichere und begrüßende Umgebung zu suchen.

Gruppenverhalten

Gruppen, die hauptsächlich aus Deltas bestehen, tendieren dazu, sich auf Arbeitsprojekte zu fokussieren, körperliche Erholung zu genießen oder interessante Dinge übereinander herauszufinden. Gelächter werden unterdrückt oder sind kurz. Menschen lächeln sehr viel und sie versuchen, witzig und begrüßend zu sein. Die Gruppen müssen sich auf eine bestimmte produktive Aktivität oder ein Diskussionsthema fokussieren, ansonsten fallen sie auseinander. Delta-Gruppen splittern sich oft in noch kleinere Gruppen auf. Dies erlaubt ihnen, sich mehr zu fokussieren und produktivere Interaktionen mit Menschen zu führen, die ein bestimmtes Interesse oder eine bestimmte Meinung teilen. Deltas springen leicht von einer Gruppe zur Nächsten, um ihr Interesse aufrechtzuerhalten. Niemand verlangt, dass die ganze Gruppe einer einzigen Person zuhört oder jeder das Gleiche macht. Deltas glauben daran, dass es besser ist, wenn jeder in der Gruppe seine eigenen Interessen verfolgt und dadurch einen Beitrag für andere leistet. Deltas fokussieren sich nicht darauf, eine „Gruppenidentität“ herzustellen.

Romantischer Stil

Deltas romantische Beziehungen beginnen für gewöhnlich durch eine Begegnung von zwei Individuen, die in einem bestimmten Moment aneinander interessiert sind. Es gibt wenig äußere Demonstrationen von „Romantik“ und Emotionen. Deltas sind im Gegensatz zu Gammas eher gegenwartsorientiert, daher machen sie sich selbst bei Beziehungen mit starker Bindung wenig Gedanken über die langfristige, praktische Durchführbarkeit. Deltas sehen Menschen als optimale Partner, die mit ihnen unterhaltsame Aktivitäten unternehmen und Ideen für die praktische Umsetzung diskutieren. Die romantische Atmosphäre ist ungezwungen und basiert auf Komfort.

Wie die anderen Quadras wahrgenommen werden:

Alpha

Deltas sehen Alphas als unterhaltsame Gesellschaft und interessante Personen, mit denen man über Ideen und Aussichten diskutieren kann, aber auch als naiv und inkonsequent in ihren persönlichen und geschäftlichen Beziehungen. Alphas scheint es an gesundem Menschenverstand zu fehlen, um ihre Energie in etwas Produktives umzusetzen. Zudem werden Sie von Deltas oft als zu idealistisch wahrgenommen.

Beta

Deltas sehen Betas als Menschen, die „große Träume haben“ und die Dinge immer in bombastische Unternehmungen verwandeln wollen. Aus Deltas Sicht sind sie allerdings nicht einmal in der Lage, sich effektiv um alltägliche Angelegenheiten zu kümmern. Betas scheinen auch ungewillt zu sein, Dinge von einer Perspektive zu betrachten, die nicht ihre eigene ist. Dadurch werden Betas von Deltas häufig als gemein oder sogar grausam wahrgenommen.

Gamma

Deltas sehen Gammas als ehrgeizig und zuverlässig in persönlichen und geschäftlichen Beziehungen an. Allerdings scheinen sie kein ausreichendes Verständnis für Menschen zu besitzen, die ihren eigenen individuellen Weg im Leben gehen wollen. Gammas können manchmal aus Deltas Sicht zu fordernd sein.